초록
영어
Das Christensein lässt sich Hauerwas zufolge nicht auf das Individuum reduzieren, sondern muβ immer die Gemeinschaft im Blick haben. Das Individuum ist lediglich als ein Mitglied der Gemeinschaft zu verstehen. Diese Gemeinschaft ist die Kirche. Die Kirche vertritt Individuum und Gesellschaft. Das Individuum erfährt die Wirklichkeit durch die Kirche. Die Kirche ermöglicht die Wirklichkeitswahrnehmung des Individuums und bestimmt damit sein Ethos inhaltlich. Die Kirche formt den Charakter von Menschen so, daβ sie Gott gemäβer leben und so Gott kennenlernen können. Charakter ist für Hauerwas dabei die Fähigkeit, sich das eigene Leben, Entscheidungen wie Widerfahrnisse, durch die Einbettung in einen narrativen Zusammenhang zu eigen zu machen. Hauerwas findet im narrative‐Konzept das passende Instrumentarium, um den menschlichen Charakter in christlicher Prägung sittlich zu entfalten. Er präzisiert seine Rede von narrative zu dem theologischen Terminus, der an der bestimmten Geschichte von Gottes Handeln an Israel und an Jesus Christus ausgerichtet ist. Er entwickelt entlang des narrative‐Konzeptes eine christliche Ethik als politische Theorie der Kirche und gelangt so schrittweise hin zu einer kirchlichen Ethik, Gottesdienst ist für Hauerwas die konkrete Haltung der Kirche gegenüber der Welt. Ethisches Handen wird vor allem im Gottesdienst vollzogen. Kirche ist für Hauerwas schon aufgrund ihres Gottesdienstes nicht auf die private Welt beschränkbar, sondern in ihrem gemeinschaftlichen Anspruch dazu bestimmt, Kirche für die Welt zu sein. Das Verhaeltnis von Kirche und Gesellschaft ist bei Hauerwas Bezogenheit in Differenz. Hauerwas formuliert daher das Spezifikum kirchlicher Weltverantwortung durch die Bildung eines Kontrastes zur Welt. Das Kontrastmodell beinhaltet die Aufforderung an die Kirche, eine wahre Gemeinschaft zu sein, damit die Welt sich selbst dieser Gemeinschaft entsprechend wahrnehmen kann. Zwar schreibt Hauerwas keine Pneumatologie, aber diese bleibt im Hintergrund seiner Ekklesiologie und Ethik. Der Heilige Geist bringt ihm zufolge das erinnerte Narrativ zum Leben und setzt die erwartende Hoffnung auf das Reich in die Tat um. Christliche Ethik ist Ethik aus dem Geist, die in der Gemeinschaft Gestalt annimmt. So bietet der Geist einen Weg zur Kirche, um ihre Identität wahr zu sein. Die Christen lernen durch den Heiligen Geist, wie die Form und der Inhalt ihrer Praxis von dem zu erwartenden Charakter des Lebens mit Gott verwandelt werden.
목차
II. Kirchlichkeit der Kirche
III. Kirche als Charaktergemeinschaft
IV. Die narrative Dimension des christlichen Lebens
V. Gottesdienst als soziales Handeln
VI. Kirche als Kontrastgesellschaft
VII. Das Problem der Pneumatologie in Hauerwas Ethik
VIII. Schluß
Bibliography
Abstract