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이 논문은 율리 체의 소설 범죄의 증거: 소송을 아감벤의 생명정치 관점으로 분석하여 생명정치적 주권권력이 ‘호모 사케르’라는 희생당하는 인간을 산출하는 양상에 대해 고찰한다. 범죄의 증거: 소송은 생명권력이 잠식한 전체주의의 국가를 배경으로 이를 유지하는‘방법’이라는 시스템을 묘사하면서 이를 통해 현대사회에 만연한 통제와 감시체제에 대해경고한다. 나아가 주인공 미아와 그의 남동생 모리츠가 정치적 목적에 포섭되어 희생자로 전락해가는 과정을 보여준다. 이를 통해 20세기 대규모의 전체주의 국가들이 자행했던 역사적 사건들에 의해 희생되었던 ‘벌거벗은 생명’에 대한 문제를 드러낸다. 소설이지닌 생명권력에 의해 산출되는 ‘호모 사케르’에 대한 함의는 사회를 구축하는데 필연적이라 믿었던 현 체제에 대한 윤리적 의심을 제기하도록 한다. 그리고 인간이 실존적인삶을 영위하기 위한 대안을 위해 새로이 고민해야할 시기가 도래했음을 피력한다. 본고는 소설의 이러한 주제를 아감벤의 논의를 통해 조명한다. 단지 인권이라는 인도주의적 차원으로 해결되지 않는 생명정치적 구조 안의 문제점들을 해결하기 위해서 그리고 개인의 자유로운 삶과 생명권력으로부터 탈주할 수 있는 저항전략으로서 새로운윤리적 패러다임을 모색해야할 필요성을 재고한다.


Corpus Delicti ist ein Roman von Juli Zeh, der die Problematik einer Gesundheitsdiktatur in naher Zukunft behandelt. Die biopolitische Macht ist die Grundlage eines Staates mit dem Namen ‚Die Methode‘, der die Bürger in allen Lebensbereichen kontrolliert. Dem Roman liegen die kritischen Entwicklungen der heutigen biopolitischen Politik zu Grunde, welche die Zivilbevölkerung durch die strenge Regelung der Gesundheit, der Vorbeugung von Krankheiten und der hygienischen Sicherheit kontrolliert. Die vorliegende Arbeit analysiert den Roman auf Grundlage von Giorgio Agambens biopolitischer Perspektive, um erläutern zu können, wie menschliches Leben als Mittel der modernen Biopolitik geopfert wird. Agamben nimmt Michel Foucaults Theorie der Biopolitik auf und verbindet sie mit dem Begriff ‚Homo Sacer‘, den die moderne Biopolitik durch ihre Kontrolle herstellt. Agamben konzentriert sich auf die Probleme mit den ‚Anderen‘, die auch ‚das nackte Leben‘ genannt werden und Individuen sind, die von dem gesellschaftlichen System ausgeschlossen werden. Agamben legt Konzentrationslager, z.B. Auschwitz, oder auch das Gefangenenlager Guantanamo, als extreme Formen der modernen Biopolitik fest und definiert sie als Nómos der Moderne. Der Roman Corpus Delicti stellt die Biomacht in Form der ‚Methode‘ dar, welche die Gesundheit der Bürger zum Staatsprinzip erhoben hat. Dieses System führt vielfältige Überwachungsmaßnahmen durch und bestraft jegliche Verstöße, etwa, wenn jemand nicht das Bestmögliche für die Kondition seines Körpers und seines Geistes getan hat. Die Protagonistin Mia Holl vertraute ursprünglich der ‚Methode‘ aufgrund ihres naturwissenschaftlichen Hintergrundes als Biologin. Nachdem sich allerdings ihr Bruder im Gefängnis das Leben genommen hat, nachdem er wegen eines fehlerhaften DNA-Testes des Mordes angeklagt worden war, versucht Mia, die Unfehlbarkeit der ‚Methode‘ in Frage zu stellen. Aber in der Gesellschaft, die in Corpus Delicti dargestellt wird, sind Kritik und Zweifel an der Unfehlbarkeit des Systems ein Sakrileg. Aufgrund dessen wird Mia kurz darauf als „Methodenfeindin“ angeklagt und zum „Einfrieren auf unbestimmte Zeit“ verurteilt. Im Roman verkörpert Mia Holl mit ihrem Widerstand gegen das System den Homo Sacer, der von der ‚Methode‘ geopfert wird. Die vorliegende Arbeit hebt anhand der Analyse des Romans ein neues ethisches Paradigma hervor, das gegen die moderne biopolitische Macht verwendet werden kann und sich zudem dazu eignet, das menschliche Dasein kritisch zu hinterfragen.