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Vicos Nouvo Scienza (1725) und Baumgartens Aesthetica(1750) stellen sich als ein intellektueller Versuch dar, gegenüber der Einseitigkeit der Aurklärung die eigentliche Einheit und Totalität des Menschen geltend zu machen. Entgegen der mathematischen und naturwissenschaftlichen Methode, die seit Descartes auf alle Wissensgebiet einheitlich angewendet worden war, hebte Vicos Nouvo Scienza den unabhängigen Wert der Kultur und Geschichte des Menschen hervor, während die Aesthetica von Baumgarten dem sinnlichen Vermögen, dessen Unklarheit im aufklärischen Denken stets abgewertet worden war, einen Zugang zur reicheren Wahrheit der Welt philosophisch verleihte. Auf dieser Weise trugen die beiden Werke zur produktiven Spannung des Aufklärungsdenken im 18 Jahrhundert stark bei. Außerdem schuffen die gewagten intellektuellen Ansätze beider Werke einen neuen Wissensraum, von dem aus sich die Ästhetik und die Kulturwissenschaft als neue moderne Wissenschaft hervorbrachten. Angesichts der heutigen wissenschaftlichen Situation, wo die Ästhetik und die Kulturwissenschaft sich unter den neuen moderenen Lebensbedingungen auf ein gemeinsames Ziel richten, nämlich zur Auffassung modernen Lebensverhältnisse durch die mikroskopischen Analyse unterschiedlichsten kulturellen Phänomene,müssen die beiden Autoren – Vico und Baumgarten – neu interpretiert werden.