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In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um Heiner Müllers Pasolini-Verständnis. Müller bezeichnet die Zeit nach der Wende als „einen historischen Rückfall„ ins Inferno. Damit nähert sich er Benjamins Geschichtsauffassung, die darin besteht, die Gegenwart als Katastrophe/Hölle zu betrachten und dabei nach einer Rettungsmöglichkeit sucht. Diese sieht Müller in Pasolinis Gedicht Profezia, das er „benjaminisch„ findet. Seine Faszination an Pasolini entzündet sich an den Motiven der Kreuzigung und der Hölle. Dabei versteht sich die Ikonographie der “Prolet-Passion” (Pasolini) als Kontrapunkt zur “neo-kapitalistischen medialen Gewalt” (Pasolini) der Bilderflut. Mit dem Erinnerungsbild wird Leiden der Vergangenheit immer wieder aufgefrischt. Und genau darin liegt der “theologische Glutkern.” (Benajmin/Pasolini): Der Unschuldige geht in der Katastrophe unter und tritt zu den Toten. Diese Thematik ist zentral im Kurzfilm La Ricotta von Pasolini und in dessen lyrischen Werk Profezia. In dieser Stelle findet das Erinnerungsbild Pasolinis eine Entsprechung zu Walter Benjamins Denkfigur. Der Abstieg in die Hölle impliziert nicht allein den Verfall, sondern auch die Wiederauferstehung. Müller findet, diesen Duktus gerade nach der Wende aktuell und wendet ihn auf seinen Text Notiz 409 an. In diesem Zusammenhang lassen sich die letzten Zeilen verstehen: „Ich werde wiederkommen außer mir/Ein Tag im Oktober im Regensturz”.


In der vorliegenden Arbeit handelt es sich um Heiner Müllers Pasolini-Verständnis. Müller bezeichnet die Zeit nach der Wende als „einen historischen Rückfall„ ins Inferno. Damit nähert sich er Benjamins Geschichtsauffassung, die darin besteht, die Gegenwart als Katastrophe/Hölle zu betrachten und dabei nach einer Rettungsmöglichkeit sucht. Diese sieht Müller in Pasolinis Gedicht Profezia, das er „benjaminisch„ findet. Seine Faszination an Pasolini entzündet sich an den Motiven der Kreuzigung und der Hölle. Dabei versteht sich die Ikonographie der “Prolet-Passion” (Pasolini) als Kontrapunkt zur “neo-kapitalistischen medialen Gewalt” (Pasolini) der Bilderflut. Mit dem Erinnerungsbild wird Leiden der Vergangenheit immer wieder aufgefrischt. Und genau darin liegt der “theologische Glutkern.” (Benajmin/Pasolini): Der Unschuldige geht in der Katastrophe unter und tritt zu den Toten. Diese Thematik ist zentral im Kurzfilm La Ricotta von Pasolini und in dessen lyrischen Werk Profezia. In dieser Stelle findet das Erinnerungsbild Pasolinis eine Entsprechung zu Walter Benjamins Denkfigur. Der Abstieg in die Hölle impliziert nicht allein den Verfall, sondern auch die Wiederauferstehung. Müller findet, diesen Duktus gerade nach der Wende aktuell und wendet ihn auf seinen Text Notiz 409 an. In diesem Zusammenhang lassen sich die letzten Zeilen verstehen: „Ich werde wiederkommen außer mir/Ein Tag im Oktober im Regensturz”.