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Als Student und in den ersten Berufsjahren besuchte Kafka regelmäßig die Prager Cafés und schloss Bekanntschaft mit Dichtern, Künstlern und Intellektuellen. Vor allem besuchte er kontinuierlich den um Franz Werfel und Willy Haas im Café Arco versammelten literarischen Zirkel. Café Arco war damals ein Ausgangspunkt und ein Brückenkopf der modernen Literatur und der avantgardistischen Kunst. Das umfangreiche Wissen über Philosophie, Kunst, Religion, Psychologie und Naturwissenschaft sowie die wichtigen Informationen über die literarische Avantgarde der Zeit erhielt er durch die im Café ausliegende Lektüre. Im Café Arco und Café Central lagen zahlreiche, verschiedene Journale aus, darunter die seit 1910 neu heraugegebenen expressionistischen Zeitschriften: Der Sturm, Die Aktion, Das neue Pathos und Weiße Blätter. Kafka nutzte den Cafébesuch zumeist dazu, seinen Lesetrieb zu befriedigen. Das Schreiben in den Cafés war für den geräuschempfindlichen Kafka undenkbar gewesen. Außer Lesen, Beobachten und Zuhören bevorzugte er das Gespräch mit einzelnen Freunden, beispielsweise mit Werfel, Pick und Brod. Es ist auch sehr wichtig, daran zu erinnern, dass die schicksalhaften Begegnungen mit Freunden und Frauen, die Kafkas Leben und Literatur besonders beeinflussten, gerade aus diesen Caféhausbesuchen hervorgegangen sind. Die meisten seiner privaten Kontakte wurden auch in den Cafés geknüpft. Das innige Verhältnis zu Werfel, Brod und Löwy entwickelte sich bei den regelmäßigen Treffen in den Cafés Arco, Louvre, City und Savoy. Im Café City hat er mit Brod die redaktionellen Fragen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung seines ersten Buches Betrachtung besprochen. Hier traf er auch oft Jizchak Löwy, der 1911 mit einer Wandertruppe nach Prag gekommen war. Außerdem lernte Kafka im Café Arco 1915 die tschechische Journalistin Milena Jesenská kennen. Aus dieser Begegnung entstand eine der bedeutendsten Liebes- und Briefgeschichten der Literaturgeschichte. Milena hat seine Werke Der Heizer, Das Urteil und Ein Bericht für eine Akademie ins Tschechische übersetzt. Das schicksalhafte Treffen mit Milena, Literaturdiskussionen im Café Arco, Philosophiestudium im Café Louvre mit Brod, die Besichtigung der jiddischen Volksstücke im Café Savoy, Beschäftigung mit den Journalen in Lesecafés haben sicher zusammen mit dem Konflikt um seinen Vater und dem Briefwechsel mit Felice Bauer auf Kafkas Leben und Werk außerordentlich großen Einfluss ausgeübt.


Als Student und in den ersten Berufsjahren besuchte Kafka regelmäßig die Prager Cafés und schloss Bekanntschaft mit Dichtern, Künstlern und Intellektuellen. Vor allem besuchte er kontinuierlich den um Franz Werfel und Willy Haas im Café Arco versammelten literarischen Zirkel. Café Arco war damals ein Ausgangspunkt und ein Brückenkopf der modernen Literatur und der avantgardistischen Kunst. Das umfangreiche Wissen über Philosophie, Kunst, Religion, Psychologie und Naturwissenschaft sowie die wichtigen Informationen über die literarische Avantgarde der Zeit erhielt er durch die im Café ausliegende Lektüre. Im Café Arco und Café Central lagen zahlreiche, verschiedene Journale aus, darunter die seit 1910 neu heraugegebenen expressionistischen Zeitschriften: Der Sturm, Die Aktion, Das neue Pathos und Weiße Blätter. Kafka nutzte den Cafébesuch zumeist dazu, seinen Lesetrieb zu befriedigen. Das Schreiben in den Cafés war für den geräuschempfindlichen Kafka undenkbar gewesen. Außer Lesen, Beobachten und Zuhören bevorzugte er das Gespräch mit einzelnen Freunden, beispielsweise mit Werfel, Pick und Brod. Es ist auch sehr wichtig, daran zu erinnern, dass die schicksalhaften Begegnungen mit Freunden und Frauen, die Kafkas Leben und Literatur besonders beeinflussten, gerade aus diesen Caféhausbesuchen hervorgegangen sind. Die meisten seiner privaten Kontakte wurden auch in den Cafés geknüpft. Das innige Verhältnis zu Werfel, Brod und Löwy entwickelte sich bei den regelmäßigen Treffen in den Cafés Arco, Louvre, City und Savoy. Im Café City hat er mit Brod die redaktionellen Fragen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung seines ersten Buches Betrachtung besprochen. Hier traf er auch oft Jizchak Löwy, der 1911 mit einer Wandertruppe nach Prag gekommen war. Außerdem lernte Kafka im Café Arco 1915 die tschechische Journalistin Milena Jesenská kennen. Aus dieser Begegnung entstand eine der bedeutendsten Liebes- und Briefgeschichten der Literaturgeschichte. Milena hat seine Werke Der Heizer, Das Urteil und Ein Bericht für eine Akademie ins Tschechische übersetzt. Das schicksalhafte Treffen mit Milena, Literaturdiskussionen im Café Arco, Philosophiestudium im Café Louvre mit Brod, die Besichtigung der jiddischen Volksstücke im Café Savoy, Beschäftigung mit den Journalen in Lesecafés haben sicher zusammen mit dem Konflikt um seinen Vater und dem Briefwechsel mit Felice Bauer auf Kafkas Leben und Werk außerordentlich großen Einfluss ausgeübt.