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Augustins Confessiones, die schon zu Lebzeiten sein am bekanntestes Werk waren, gehören zu den meistgelesenen Werken der Weltliteratur. Wer jedoch die Confessiones liest, hat Schwierigkeiten, sie zu verstehen. Das gilt in gleicher Weise für die jahrhundertlangen Forschungen zu den Confessiones. Im wissenschaftlichen Diskurs der Confessiones wurden zwei Fragen aufgeworfen: hinsichtlich ihres literarischen Genres (Autobiographie?) und ihrer Einheit bzw. ihres Aufbaus (II). In dieser Arbeit geht es um den Versuch, Augustins Confessiones zu verstehen. Hierfür wird das Proömium der Confessiones (I,1-6) untersucht (III), das Augustin seinem Werk sorgsam ausgearbeitet vorausschickt, denn hier kommen wichtige Grundgedanken und zentrale Motive des Gesamtwerkes zum Ausdruck. Im wohlgeformten Proömium zeigt sich die dem Werk zugrundeliegende Intention. Bei den Confessiones handelt es sich zwar um eine Autobiographie, aber darüberhinaus haben sie eine weitere wichtigere Bedeutung. Augustin präsentiert die autobiographischen Materrialien immer im Rahmen eines theologisches Schemas, d.h. der Gnadenlehre. Augustins Gnadenlehre wirkt als Organisationsprinzip der Confessiones: Ohne die unverdienbare Gnade taugt der Wille der Menschen, der von sich aus nicht imstande ist, den Weg zum Guten zu eröffnen, nur zum Sündigen, und nur durch Gottes Vorauswirken gewinnt der Mensch sowohl die Freude daran, Gott zu loben, als auch die Erkenntnis Gottes. Schließlich sind die Confessiones ein Dialog mit Gott. Das heißt, die Confessiones sind ein Gott preisendes und die Sünde der Menschen gestehendes, über Gnade und Sünde theologisch reflektierendes, vor Gott betendes und mit Gott einen direkten Dialog führendes Buch.