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Die vorliegende Arbeit handelt von den intertextuellen Beziehungen, die das Werk Thomas Manns mit dem von Theodor Fontane verbinden. Mit diesem an sich sehr interessanten Thema hat sich bislang noch kein koreanischer Germanist beschäftigt. Insofern sei, innerhalb der hiesigen Germanistik, mit diesem Aufsatz ein erster Grundstein gelegt. Theodor Fontane und Thomas Mann gehören zu den größten Romanschriftstellern des 19. bzw. 20. Jahrhunderts. Beide waren wache, wohlinformierte, einsichtsvolle und explizite Kommentatoren der politischen, gesellschaftlichen, religiösen und, hin und wieder, sogar der wirtschaftlichen zeitgenössischen Verhältnisse. Thomas Mann hatte eine besondere Liebe für Fontane, v.a. für Fontanes subtil-verschlagenen Stil, Fontanes Humor und Lebensphilosophie. Die Gemeinsamkeiten beider Autoren betreffen Stil, Erzählhaltung, Gattung, Themen, Figuren und Zeitbewusstsein. Die überzeugendsten Ähnlichkeiten ergeben sich aber, wenn man die erzählerischen Techniken vergleicht. Leitmotive, verschwiegenes Erzählen, Humor und Ironie sind diesbezüglich die wesentlichen Stichwörter. Bei Fontane wie auch bei Thomas Mann lebt das Erzählen nicht nur von ganzen Leitmotiv-Serien, sondern auch vom ‘verschwiegenen Erzählen’, nämlich vom Verstummen vor dem, was sich nicht sagen lässt, indem gerade das ins Zentrum Gehörende nicht ausgesprochen wird. In weiterer Folge entstammen dieser erzählerischen Gundhaltung beider Autoren ihr ähnlich gearteter Humor und ihre Ironie. Humor und Ironie gehen bekanntlich aus einem Wissen um die Diskrepanzen, um die Doppelbödigkeit menschlicher Erfahrung hervor. Im Werk der beiden Autoren findet man somit unzählige Beispiele ihrer erzählerischen Verwandtschaft. Thomas Mann preist in seinem zu Recht berühmten Aufsatz Der alte Fontane Fontanes “Milde, Güte, Gerechtigkeit, Humor und verschlagene Weisheit”. Nicht von ungefähr bezeichnet er sich selbst als Fontanes ‘Sohn’. Thomas Mann ist allerdings nicht nur Fontanes Nachfolger, sondern auch Fontanes Vollender in der Kontinuität der deutschen Prosatradition.


Die vorliegende Arbeit handelt von den intertextuellen Beziehungen, die das Werk Thomas Manns mit dem von Theodor Fontane verbinden. Mit diesem an sich sehr interessanten Thema hat sich bislang noch kein koreanischer Germanist beschäftigt. Insofern sei, innerhalb der hiesigen Germanistik, mit diesem Aufsatz ein erster Grundstein gelegt. Theodor Fontane und Thomas Mann gehören zu den größten Romanschriftstellern des 19. bzw. 20. Jahrhunderts. Beide waren wache, wohlinformierte, einsichtsvolle und explizite Kommentatoren der politischen, gesellschaftlichen, religiösen und, hin und wieder, sogar der wirtschaftlichen zeitgenössischen Verhältnisse. Thomas Mann hatte eine besondere Liebe für Fontane, v.a. für Fontanes subtil-verschlagenen Stil, Fontanes Humor und Lebensphilosophie. Die Gemeinsamkeiten beider Autoren betreffen Stil, Erzählhaltung, Gattung, Themen, Figuren und Zeitbewusstsein. Die überzeugendsten Ähnlichkeiten ergeben sich aber, wenn man die erzählerischen Techniken vergleicht. Leitmotive, verschwiegenes Erzählen, Humor und Ironie sind diesbezüglich die wesentlichen Stichwörter. Bei Fontane wie auch bei Thomas Mann lebt das Erzählen nicht nur von ganzen Leitmotiv-Serien, sondern auch vom ‘verschwiegenen Erzählen’, nämlich vom Verstummen vor dem, was sich nicht sagen lässt, indem gerade das ins Zentrum Gehörende nicht ausgesprochen wird. In weiterer Folge entstammen dieser erzählerischen Gundhaltung beider Autoren ihr ähnlich gearteter Humor und ihre Ironie. Humor und Ironie gehen bekanntlich aus einem Wissen um die Diskrepanzen, um die Doppelbödigkeit menschlicher Erfahrung hervor. Im Werk der beiden Autoren findet man somit unzählige Beispiele ihrer erzählerischen Verwandtschaft. Thomas Mann preist in seinem zu Recht berühmten Aufsatz Der alte Fontane Fontanes “Milde, Güte, Gerechtigkeit, Humor und verschlagene Weisheit”. Nicht von ungefähr bezeichnet er sich selbst als Fontanes ‘Sohn’. Thomas Mann ist allerdings nicht nur Fontanes Nachfolger, sondern auch Fontanes Vollender in der Kontinuität der deutschen Prosatradition.