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Die vorliegende Arbeit handelt von dem Begriff der deutschen Popliteratur. Dieser war in den 1990ern einer der meist verwendeten Begriffe innerhalb des deutschsprachigen Raumes. Die Wurzeln der Popliteratur reichen bis in die 60er Jahre zurück, nach dem Anfang der 70er Jahre blieb sie jedoch nur mit spärlichen Lebenszeichen im deutschensprachigen Raum erhalten. Mitte der 90er Jahre erregte die Popliteratur also nach einer längeren Pause wieder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und erst danach kann die Rede von einem literaturwissenschaftlich anerkannten Begriff sein. Es wäre unmöglich, eine verbindliche Definition von Popliteratur zu geben. Aber ein plausibles und zentrales Kriterium für Popliteratur wäre die Verwendung von Themen, Stoffen und Darstellungsmustern aus Massenmedien und Popkultur. Die Popliteraten der 90er betreiben eine intermediale Inszenierung ihres Werkes und ihrer selbst. Sie haben die Prinzipien und Marketingstrategien der Popkulturbranche übernommen, wodurch sie besonders das Interesse von vielen jungen Leuten an deutschen Romanen erregen konnten. Popliteraten brechen mit dem traditionellen Image des modernen Schriftstellers, indem sie sich als mediengewandte Popstars etablieren und unter anderem durch multimediale Performances zu einem Imagewechsel der schönen Literatur beitragen. Den Popliteraten gelingt es, der Literatur eine neue Stellung und Bedeutung zu geben und ihr einen Status zu verleihen, der bisher den Populär-Medien zugeordnet war. Es ist das Verdienst von Popliteratur, in Zeiten der elektronischen Bildmedien eine Generation für Literatur zu interessieren, die sich primär mit Videoclips und -spielen beschäftigt.