초록 열기/닫기 버튼

Diese Arbeit untersucht die deutsche Jugendbewegung um 1900. Die deutsche Jugendbewegung, die von den Wandervögeln geführt wurde, entstand als Reaktion auf die Industrialisierung und eine sich drastisch veränderte Lebenswelt. Sie war eine Bewegung in die Natur außerhalb der Städte. Die Wandervögel gaben durch ausgedehnte Fahrten den Jugendlichen das Gefühl für die Natur zurück. Als Vorbild für den Wandervogel diente die romantische Vorstellung vom wandernden Scholar, der durch die Natur wanderte und von ihr lernte. Deswegen waren die entscheidenden Tätigkeiten der Jugendbewegung die Fahrten und die Musik, die den Wandervogel auf den Fahrten begleitete. Am Wochenende fuhren die Wandervögel in die umliegenden Dörfer, die sie als Symbiose von Mensch und Natur empfanden. Dabei kleideten sie sich entsprechend ihrem Ideal von Natürlichkeit und übernachteten im Freien, in Zelten oder in Scheunen. Auch entdeckten die Wandervögel die bereits in Vergessenheit geratenen deutschen Volkslieder wieder, die auf diese Weise eine Renaissance erlebten. Die deutsche Jugendbewegung erreichte ihren Höhepunkt im Freideutschen Jugendtag 1913, bei dem sich alle Gruppen der Jugendbewegung auf dem Hohen Meißner bei Kassel versammelten. Dort vereinbarten alle Jugendorganisationen gemeinsame Inhalte und Werte. Allerdings waren alle Wandervogelgruppen schon vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges gesellschaftlich soweit angepasst, dass in ihnen die Kriegsbegeisterung herrschte. Also endete die ursprüngliche Jugendbewegung mit dem Ersten Weltkrieg. Die deutsche Jugendbewegung um die Wende zum 20. Jahrhundert war eine autonome Bewegung. In diesem Sinne kann sie als “Pate der 68er Studentenbewegung und der Alternativbewegung” betrachtet werden. Selbstverständlich mussten sich die Wandervögel mit vielen Vorwürfen seitens der Öffentlichkeit und interner Organe auseinandersetzen. Das machte jedoch "die Bewegung zum Gesprächsthema der Zeit".