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In dieser Arbeit liegt mein Anliegen darin, Max Reinhardts Raumstrategie zu untersuchen. Hierbei richtet sich mein Augenmerk vor allem auf Ein Sommernachtstraum (1905) und Jedermann (1920). Die Inszenierung des Sommernachtstraums begründete Reinhardts Regiekarriere, auch weil die Drehbühne und das Bühnenbildmodell der Waldszene beim damaligen Publikum eine sensationelle Reaktion auslöste. Jedermann wurde von Reinhardt 1920, 1921 und von 1926 bis 1937 bei den Salzburger Festspielen inszeniert. Zuerst wird der theaterhistorische Hintergrund skizziert, vor dem Reinhardt mit den ihm zur Verfügung stehenden und geschaffenen Theaterräumen experimentierte. Hierbei fallen die Änderungen der Aufführungsverhältnisse und der Publikumsschichten im Zeitraum von 1871 bis 1914 ins Auge. Die Einführung der Gewerbefreiheit um 1871 und die starke Zunahme an deutschen Theaterhäusern zwischen 1870 und 1914 spielten dabei eine entscheidende Rolle. Dies war grundsätzlich eng mit dem steilen Wachstum der Städte verbunden, in denen das quantitativ zugenommene Bürgertum qualitativ bestimmt werden sollte. Das steile Wachstum der Städte ermöglichte im Endeffekt Tourneen auf internationalem Niveau in Großstädten. Reinhardt experimentierte nicht nur im Bereich der Schauspielkunst, um das Theater zu erneuern. Er strebte nach plastischer Dekoration und verwendete einen festen Seitenturm sowie eine Treppe zum Eintritt der Schauspieler. Darüber hinaus zeigte er verschiedene Theaterräume wie etwa die Drehbühne mit rundem Horizont, die indirekte Beleuchtung, das Schauspiel auf der Vorsprungbühne, das Kammerspiel. Reinhardt war ein Genie in der Zusammenarbeit und erwies sich als Meister für das Repertoire klassischer und moderner Stücke, indem er fast alle Genres des Theaters auf die Bühne brachte. Er beherrschte gekonnt die Stimmung auf der Bühne und die Bewegungen der Schauspieler, um einen dynamischen sowie energievollen Körper zu schaffen. Dazu verwendete er verschiedene Arten von Schauplätzen, vom Studio bis zur Arenabühne, wodurch die Begriffe wie Großes Schauspielhaus und Kammerspiele einen großen Widerhall hervorriefen. Reinhardt leitete nicht nur zahlreiche Theater in Berlin und Wien, sondern baute sie auch um oder auf. Dies hing nicht nur mit der Dekoration oder der praktischen und technischen Verwendung der Schauplätze zusammen, sondern auch mit seinem Interesse an dem Verhältnis von Bühne und Publikum. Dieses Interesse war schließlich mit seinem ästhetischen Ziel verbunden, das Theater als festliches Spiel darzubieten. Dafür versuchte Reinhardt bei jeder Aufführung etwas Neues und wollte ein breites Publikum aus verschiedenen Klassen erreichen, indem er auch unterschiedliche Aufführungsorte wie Kammerspiele, Freilichtbühnen oder den Zirkus Schumann verwendete.