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Die “Seidenstraße” - sie hat ihren schönen Namen in der Mitte des 19.Jahrhunderts vom deutschen Geografen Ferdinand von Richthofen bekommen. Er benannte damit einen Handelsweg aus Ost- und Zentralasien bis nach China, auf dem seit alters her Seidenstoffe und andere wertvolle Güter transportiert und gehandelt, und auch Kultur und Religion rege ausgetauscht wurden. Danach interessierten sich auch die Deutschen für diesen Weg und begannen, die darauf befindlichen Gegenden zu explorieren. Die Expeditionen wurden aber meistens von der imperialistischen deutschen Regierung geschickt, die im allgemeinen von dem Gedanken der “Gelben Gefahr” geprägt war. Insbesondere der Kaiser Wilhelm II. versuchte, China zu okkupieren, was teilweise gelang, aber mit Ausbruch des 1. Weltkrieges wieder scheiterte. In der Nazi-Zeit versuchte Hitler, die Richtung der deutschen “Ostpolitik” zu ändern und unter Berufung auf die “Lebensraum”-Theorie Russland zu erobern, was ebenfalls scheiterte und zum Niedergang des Nazi-Regimes führte. Danach schien das Interesse der Deutschen an der Seidenstraße lange Jahre geschwächt zu sein. Im 21. Jahrhundert lebt die Seidenstraße aber wieder, und zwar diesmal durch die Initiativen von China, Russland und Korea, die jeweils die Projekte “Neue Seidenstraße”, “Neue Ostpolitik” und “Eurasien-Initiative” betreiben, die die alte Seidenstraße nun über Russland bis nach Europa erweitern sollen. Hieran betätigt sich zurzeit China am intensivsten mit seiner Politik unter der Leitung des Staatschefs Xi Jinping. Er proklamierte, dass dieses Projekt für alle beteiligten Länder riesige kommerzielle und kulturelle Chancen kreieren und eine Win-Win-Situation auf dem eurasischen Kontinent schaffen soll. Er versuchte insbesondere die Bundesrepublik Deutschland, die in der EU am stärksten ist, daran zu beteiligen. Die Bundesrepublik begrüßte Chinas Strategie und ist der AIIB, dem 2015 durch die Initiative Chinas gegründeten Institut, das das Seidenstraße-Projekt finanzieren wird, beigetreten. Zurzeit ist die westdeutsche Stadt Duisburg das Ende der großen Eisenbahn-Passage "Chongqing- Xinjiang- Europa", die China und Europa teilweise verbindet. Viele erwarten, dass das chinesische Projekt gelingen und wirklich eine friedliche Zusammenarbeit und Wohlstand und einen fruchtbaren kulturellen Austausch zwischen Asien und Europa herstellen wird. Es besteht dennoch auch zum Teil durchaus die Sorge, dass dieses Projekt scheitern könnte. Es herrscht auch die Angst, dass China bald eine expansionistische Macht wird und Chinas ökonomischer Marsch länger und kräftiger wird und dadurch die Existenz der EU bedroht würde. Daher scheint noch ein langer Weg bis zur Überwindung der Angst und des Misstrauens zwischen den betreffenden Ländern zu bestehen, um einander richtig zu verstehen, zusammenzuarbeiten und das Projekt endlich zu verwirklichen, und damit eine schöne Seidenstraße-Kultur zur Blüte bringen zu können.