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Die vorliegende Studie setzt sich die Aufgabe, den Grundcharakter der bildlichen Einbildungskraft bei Rilke unter dem Aspekt der ikonographischen Struktur zu analysieren. Im Hinblick auf die komplexen bzw. kontinuierlichen Sinnzusammenhänge und nicht zuletzt auf die Narrativität der poetischen Bilder Rilkes erweisen sich die üblichen Begriffe wie Bild, Symbol, Zeichen oder Emblem als nicht geeignet, um den einheitlichen Oevre-Charkter dieser Bilderwelt gerecht zu bestimmen. Aus dieser Überlegung heraus wird hier die Möglichkeit der Anwendung des Ikonographie-Begriffs erprobt. Vorausgesetzt ist dabei, daß in den ikonographischen Bildern Rilkes die Transzendenz als Bedeutungskomponente wie bei den bizantinischen, als Inkarnation der göttlichen Wörter anerkannten Ikonenmalreien, nicht identifiziert wird. Die Ikone als semantisches Element der Malerei im Sinne von Panofsky wird hier also an ihrer konstitutiven Kraft der poetischen Bilder in DAS STUNDEN-BUCH und DUINESER ELEGIEN getestet. Es hat sich ergeben, daß in DAS STUNDEN-BUCH die Themen wie die Temporalität, die Nacht und die Armut mit prägnanten Bildern veranschaulich gemacht und diese Bilder in eine einheitliche ikonographische Struktur unter dem Zeichen der condition humaine zugeordnet werden. In DUINESER ELEGIEN wird dieses Thema weiter geführt, aber hier tritt die dialektische Funktion des lyrischen Ichs hervor, so daß die Elegische, die Satirische und die Daseins-ideale insgesamt eine Ikonographie der Existenzentwurfs bilden.