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Die vorliegende Arbeit handelt von der Übernahme und Umwandlung der Gotik in der deutschen Kirchenbaukunst im 13.-14. Jahrhundert. Die Gotik nahm im 12. Jahrhundert ihren Anfang in Frankreich und breitete sich von dort über ganz Europa aus. Die französische Gotik wurde als eine neue Form des Bauens übernommen. Aber in Deutschland, wo die Romanik ihre höchste Entfaltung erlebt hatte, wurde die französische Gotik nur zögerlich übernommen. Bei vielen Kirchenbauten am Anfang des 13. Jahrhunderts zeigte sich eine Vermischung neuer gotischer Dekorelemente mit einer noch romanischen Raumgestaltung. In der Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte die direkte Übernahme und die deutsche Umwandlung der französischen Gotik im nahen Rheinland. Bei dem Münster in Straßburg und dem Kölner Dom zeigte sich die exakteste Übernahme der französischen Kathedralgotik. Das Münster in Straßburg übernahm das Vorbild der Abteikirche von St. Denis, das Kölner Dom das von Amiens und Beauvais. Bei der Liebfrauenkirche in Trier und der Elisabethkirche in Marburg wurde die französische Gotik vollständig umgewandelt. Der Grundriss der Liebfrauenkirche ist ungewöhnlich. Ihr Grundriss basiert auf einem griechischen Kreuz mit gleich langen Kreuzarmen und ähnelt der Form einer Blüte. Die Elisabethkirche in Marburg ist eine rein gotische deutsche Bauform im deutschen Kirchenbau. Diese Kirche gilt als die erste Hallenkirche im gotischen Stil. Die Hallenkirche ist Ausdruck des Strebens nach Raumvereinheitlichung: Die Seitenschiffe weisen die gleiche Höhe auf wie das Haupftschiff. Dadurch wurden Raumweite und größere Helle gewonnen. Die Elisabethkirche wurde zum Gründungsbau der Deutschen Sondergotik. Die Hallenkirche wurde ab dem 15. Jahrhundert dominierender Kirchentypus in Deutschland. Im 14. Jahrhundert verbreitete sich die deutsche Gotik in ganz Deutschland. Viele Städten entwickelten ihren eigenen gotischen Stil. Die Marienkirche in Lübeck als Sonderform der Backsteingotik diente als Muster für den Kirchenbau in Norddeutschland. Das Heiligkreuzmünster in Schwäbisch Gmünd mit dem Schaugiebel wurde zum Vorbild der süddeutschen Hallenkirche. Die französische Kathedralgotik in Straßburg, Köln und Lübeck waren ein Monument für die religiöse Leidenschaft, den materiellen Reichtum und die politsche Freiheit deutschen Bürgertums des 13. Jahrhunderts. Die deutschen Hallenkirchen in Trier, Marburg und Schwäbisch Gmünd waren ein Ausdruck der Selbstständigkeit der deutschen Kirche und eine Spiegelung des praktischen Denkens deutsches Bürgertums, für das die Kirchengebäude als Ort des Gebets galten. Die deutsche gotische Kirchenbaukunst war ein Ergebnis des religiösen und politischen Umfelds gleichermaßen. Sie hat deshalb eine wichtige Bedeutung in kultureller und geschichtlicher Hinsicht.


Die vorliegende Arbeit handelt von der Übernahme und Umwandlung der Gotik in der deutschen Kirchenbaukunst im 13.-14. Jahrhundert. Die Gotik nahm im 12. Jahrhundert ihren Anfang in Frankreich und breitete sich von dort über ganz Europa aus. Die französische Gotik wurde als eine neue Form des Bauens übernommen. Aber in Deutschland, wo die Romanik ihre höchste Entfaltung erlebt hatte, wurde die französische Gotik nur zögerlich übernommen. Bei vielen Kirchenbauten am Anfang des 13. Jahrhunderts zeigte sich eine Vermischung neuer gotischer Dekorelemente mit einer noch romanischen Raumgestaltung. In der Mitte des 13. Jahrhunderts erfolgte die direkte Übernahme und die deutsche Umwandlung der französischen Gotik im nahen Rheinland. Bei dem Münster in Straßburg und dem Kölner Dom zeigte sich die exakteste Übernahme der französischen Kathedralgotik. Das Münster in Straßburg übernahm das Vorbild der Abteikirche von St. Denis, das Kölner Dom das von Amiens und Beauvais. Bei der Liebfrauenkirche in Trier und der Elisabethkirche in Marburg wurde die französische Gotik vollständig umgewandelt. Der Grundriss der Liebfrauenkirche ist ungewöhnlich. Ihr Grundriss basiert auf einem griechischen Kreuz mit gleich langen Kreuzarmen und ähnelt der Form einer Blüte. Die Elisabethkirche in Marburg ist eine rein gotische deutsche Bauform im deutschen Kirchenbau. Diese Kirche gilt als die erste Hallenkirche im gotischen Stil. Die Hallenkirche ist Ausdruck des Strebens nach Raumvereinheitlichung: Die Seitenschiffe weisen die gleiche Höhe auf wie das Haupftschiff. Dadurch wurden Raumweite und größere Helle gewonnen. Die Elisabethkirche wurde zum Gründungsbau der Deutschen Sondergotik. Die Hallenkirche wurde ab dem 15. Jahrhundert dominierender Kirchentypus in Deutschland. Im 14. Jahrhundert verbreitete sich die deutsche Gotik in ganz Deutschland. Viele Städten entwickelten ihren eigenen gotischen Stil. Die Marienkirche in Lübeck als Sonderform der Backsteingotik diente als Muster für den Kirchenbau in Norddeutschland. Das Heiligkreuzmünster in Schwäbisch Gmünd mit dem Schaugiebel wurde zum Vorbild der süddeutschen Hallenkirche. Die französische Kathedralgotik in Straßburg, Köln und Lübeck waren ein Monument für die religiöse Leidenschaft, den materiellen Reichtum und die politsche Freiheit deutschen Bürgertums des 13. Jahrhunderts. Die deutschen Hallenkirchen in Trier, Marburg und Schwäbisch Gmünd waren ein Ausdruck der Selbstständigkeit der deutschen Kirche und eine Spiegelung des praktischen Denkens deutsches Bürgertums, für das die Kirchengebäude als Ort des Gebets galten. Die deutsche gotische Kirchenbaukunst war ein Ergebnis des religiösen und politischen Umfelds gleichermaßen. Sie hat deshalb eine wichtige Bedeutung in kultureller und geschichtlicher Hinsicht.