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Der ‘Beethovenfries’ Gustav Klimts ist als ein Teil der Raumdekoration für die 14. Ausstellung der Sezession geschaffen worden, an der sich alle Mitglieder der Vereinigung beteiligten. Deshalb müssen wir den Fries im Bezug auf die Absicht der Ausstellung betrachten, die als ein ‘Raumkunst’ bezeichnetes Gesamtkunstwerk verwirklicht weden sollte. Aber wir sollten den Beethovenfries keineswegs nur als Teil der Ausstellung betrachten. Der Fries gibt eine symbolische Übertragung der 9. Symphonie Beethovens und gleichzeitig eine persönliche Interpretation. Das Generalthema des Frieses kann als ‘Die Sehnsucht der Menschheit nach dem Glück und deren Erfüllung im idealen Reich’ bezeichnet werden. Klimt verstand sein Fries als Allegorie kultureller Zustände und Kräfte, der Rolle der Kunst und des Künstlers als Erlöser. In diesem Sinn können wir sagen, dass sich die Idee der Wiener Sezession im Fries widergespiegelt hat: die Erlösung des Menschen durch die Macht der Kunst. Doch damals hat Klimt unter der fortwährenden Polemik gelitten, die sich an den drei Entwürfen für die Aula der Universität entzündete. Wenn wir überlegen, dass sein Fries eine künstlerische Antwort auf die ‘Fakultätsbilder’ war, können wir ihn einerseits als das Statement zu der Macht der Kunst über die feindlichen Mächte des Lebens, andererseits als den Zufluchtsort vor der rauhen Lebenswirklichkeit verstehen. Die letzte Umarmung im Fries bedeutet eine Erlösung durch die Kunst und gleichfalls eine Rückkehr zum Ursprung als eine Flucht vor der rauhen Lebenswirklichkeit. Tatsächlich hat Klimt sich nach dem Beethovenfries aus der offiziellen Kunstszene ins Private zurückgezogen. In diesem Sinn ist der Beethovenfries eine künstlerische Verkörperung der Idee der Wiener Secession, die nach der Erlösung des Menschen durch die Kunst gestrebt hat und bedeutet gleichzeitig das Scheitern der Idee der Wiener Secession als eine Erklärung des Abschieds von der offiziellen Kunst.