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Der Umkreis möglicher Träger kann sich weiten und damit auch die Verwendungsmöglichkeiten des Verbs auf mehrfache Weise. Das führt auch zu einer Valenzänderung und einer Bedeutungsänderung bei deutschen Verben: (1) durch ‘Subjektverschiebung’: Das Wasser des Fasses läuft aus.-> Das Fass läuft aus; (2) durch ‘Übertragung’ des Subjekts, als Folge eines Vergleichs: Der Mann schweigt. -> Der Wald schweigt; 3. durch ‘Objektsverschiebung’: Räumen Sie die Teller auf dem Tisch ab! -> Räumen Sie den Tisch ab! 4. durch ‘Übertragung’ des Objekts: Ich habe viel Geld in diese Frau investiert. -> Ich habe viel Zeit in diese Frau investiert. (1), (2), (3) und (4) ist gemeinsam die Änderung der semantischen Valenz. (5) durch ‘Intransitivierung’, d.h. dadurch, dass man ein ursprünglich objektbezogenes, transitives Verb, als intransitives Vorgangsverb verwendet und damit die Entwicklung des von der objektgerichteten Tätigkeit betroffenen Objekts schildert. Die Intransitivierung transitiver Verben ist auf verschiedene Weise möglich: (1) Durch das Passiv: Der Acker wird ge-pflüg-t. oder Der Acker ist ge-pflüg-t. (2) Durch Varianten des Passivs: Das Urteil wird vollstreckt. -> Das Urteil kommt zur Vollstreckung. Funktionsverben wie geraten und kommen drücken die ingressiv-inchoative Aktionsart aus. (3) Durch einfache Vertauschung der Ansatzstelle(Objekt -> Subjekt), wobei also der Blick auf das Objekt des Handlungsverbs gerichtet ist, das auf diese Weise zum Subjekt eines Vorgangs wird: Ich koche die Suppe.-> Die Suppe kocht. Ein zweiwertiges Verb wird zu einem einwertigen Verb: Die Argumentenstruktur ‘Enom(AG) + Eakk(AD)’ wird zu ‘Enom(ZT)’. (4) Durch Reflexivkonstruktionen als Passivkonkurrenz bei außerpersönlichen Subjekten, wobei die Dinge in ihrem Funktionieren und die Vorgänge in ihrem eigengesetzlichen menschenunabhängigen Ablauf dargestellt werden: Die Tür öffnet sich; die Tür schließt (sich); der Einsatz lohnt sich; die Wirkung zeigt sich. Diese Konstruktionen bestehen aus Vorgangsverben, wie sich ändern im Beispiel Das Wetter ändert sich. Deshalb kann die Intentionsprobe bei diesen Konstruktionen nicht funktionieren: *Das Wetter überlegt sich, ob es sich ändern soll. Als Subjekt dieser Formen erscheint ‘ein intentionsloses Subjekt, das eine Veränderung erleidet’, also als ‘Vorgangsträger’ verstanden werden muss. Die Subjektstelle wird aber nicht nur durch die semantische Klasse ‘Ding’, sondern auch durch ‘Natur’ und ‘Verbalabstraktum’ besetzt: Die Tür öffnet sich; der Himmel heitert sich auf; Bei dieser Patientin hatte sich die Sprachstörung in 3 Monaten weitgehend zurückgebildet. Als Ergebnis der Untersuchung lässt sich feststellen, dass eine Valenzänderung immer eine Bedeutungsänderung deutscher Verben mit sich bringt. Diese Valenzänderung kann eine Änderung der syntaktischen Valenz, der semantischen Valenz oder der logischen Valenz sein.