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In dieser Arbeit wird untersucht, wie die Geschichte des Romans Der Vorleser im Film The Reader umgesetzt und die Hauptpersonen des Romans im Film konkretisiert werden, um den weltweiten Erfolg als ein “Cultural Content” zu ergründen. Sowohl der Roman als auch der Film erzählen eins der wichtigsten Ereignisse der deutschen Vergangenheit, nämlich die NS-Verbrechen mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte in klaren prägnanten kurzen Sätze. Dabei werden die allgemein menschlichen ethischen Probleme wie Sexualität, Scham, Schuld, Verantwortung, Würde, Freiheit, Gerechtigkeit behandelt. Der Roman besteht aus anschaulichen szenischen Darstellungen und Reflexionen des Erzählers. Die Darstellung lässt die Rezipienten mit dem erlebenden Ich und die Reflexionen lassen sie mit dem erzählenden Ich identifizieren, indem sie die gestellten Fragen zu beantworten versuchen. Und der rätselhafte widersprüchliche Charakter von Hanna macht den Roman noch spannender. Im Film wird die Thematik der Liebe im Vergleich zu der NS-Thematik hevorgehoben und das moralische Dilemma des Erzählers gerät in den Hintergrund. Die beiden Hauptpersonen werden sympathischer dargestellt, dadurch dass der Film Mitgefühl bei den Rezipienten hervorruft. Der Vorleser hat die unterdrückte Vergangenheit in einer neuen Perspektive behandelt. Der Erfolg des Romans regt zur Gestaltung der noch nicht verarbeiteten und unsere Identität ausmachenden kolonialen Vergangenheit an. Die Geschichte ist das wichtigste Element der “Cultural Contents”. Deutsche Literatur bietet zahlreiche weltweit anerkannte, kulturelle Werte enthaltende Geschichten und interessante ungewöhnliche Charaktere, die für einen Stoff der “Cultural Contents” verwendet werden können. Literaturwissenschaftler können einen Beitrag zu “Cultural Contents” leisten, indem sie institutionelle Rahmenbedingungen, Rezeptionsverhalten, mediale Umsetzungen und industrielle Anwendungsmöglichkeiten eines Werkes neben dem ästhetischem Wert und dem Sinn eines Werkes im kulturellen Zusammenhang untersuchen.