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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen der deutschen Gesellschaft und der Fußball-WM 1954 in Bern, wie es besonders in dem Film Das Wunder von Bern von Sönke Wortmann zum Ausdruck kommt. Wortmann ist seit seinem überaus erfolgreichen Debüt Kleine Haie (1991) einer der bekanntesten deutschen Filmemacher. 2003 nimmt er den Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der WM 1954, der als „Wunder von Bern“ bekannt ist, zum Anlass und dreht dazu einen Film mit gleichlautendem Titel. Der Fußball spielt eine große Rolle in der (bundes)deutschen Gesellschaft, insbesondere heutzutage. So war der Sieg in Bern unerwartet, aber die Wirkung war für die gerade neu gegründete Bundesrepublik enorm. Der Erfolg bei der Fußball-Weltmeisterschaft reicht über den sportlichen Bereich hinaus. Er hat große Auswirkungen im gesellschaftlichen sowie politischen Bereich. Der Gewinn dieser Fußball-Weltmeisterschaft hat dazu geführt, dass die Deutschen zum ersten Mal seit dem Krieg, d.h. nach der Nazizeit, wieder so etwas wie Stolz und Freude über Erreichtes empfinden konnten und durften. Darauf basierend erzählt Sönke Wortmann in seinem Film nicht bloß die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft nach, sondern parallel dazu ein emotional wirkendes Familiendrama, in dem es um die Familie Lubanski geht. Der Film beschreibt die Schwierigkeiten des heimgekehrten Kriegsgefangenen Richard Lubanski, der sich in seinem alten Leben nicht mehr zurecht findet. Doch parallel zum Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Bern kommt er seinem Sohn und seiner Familie wieder näher. Mit diesen parallel laufenden Handlungssträngen stellt der Filmemacher das Bild einer sich wandelnden deutschen Gesellschaft dar, in der die unterschiedlichen Generationen nicht mehr in Konflikt zueinander stehen und in der alle zum Wirtschaftswunder der 1950er und 1960er Jahre beitragen. Auf diese Weise beschreibt Wortmann mit dem Stoff „des Wunders von Bern“ nicht nur eine sportliche Sensation, sondern betont gleichzeitig, wie der Gewinn der Weltmeisterschaft einen Einschnitt in der (west)deutschen Nachkriegsgeschichte markiert. Das Ereignis in Bern wird in Wortmanns Film zum Gründungsmythos der BRD. Ferner ist offensichtlich, wie der Film um einen gewissen Nostalgiewert bemüht ist. Beispielsweise zielen die Dramaturgie und die filmische Gestaltung im Film darauf, diesen neuentwickelten nationalistischen Mythos zu vergegenwärtigen. Aus diesem Grund ist hervorzuheben, worauf der Filmemacher zielt: der Film richtet sich an die heutigen Zuschauer, die stolz auf die eigene Nation sein können.