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Durch seine in sieben Jahren entstandene historische und ästhetische Studie verlässt Schiller die blinde Verherrlichung der mythologischen Antike, die in seinen Götter Griechenlandes dargestellt worden ist. Im Prozeß der Weltgeschichte funktioniert bei ihm die historisierte Antike nur als eine Phase, in der die Menschheit den höchsten kulturellen Grad erreicht hat. Das relativierte antike Griechenland dient zum Messgerät, mit dem die gegenwärtige Wirklichkeit diagnostiziert wird. Der Vergleich der Gegenwart mit der Vergangenheit wird, genauer gesagt, als Instrument für die Gegenwartskritik benutzt, indem Schiller die als ideale Welt gestaltete Vergangenheit wieder in das zukünftige Ideal projiziert. In den Balladen Schillers Der Ring des Polykrates, Die Kraniche des Ibykus und Die Bürgschaft werden antike Anekdoten zur literarischen Gestaltung gebracht. Historischer Gehalt und politische Dimension lassen die Anekdoten zu Spiegelbildern der wichtigsten gesellschaftlichen Umstände seiner Zeit werden, weil Poesie und Geschichte in eigentümlicher Wechselwirkung stehen. Im Ring des Polykrates wird der historisch notwendige Verfall der absolutistischen Herrschaft verdeutlicht, in den Kranichen des Ibykus die Funktion der Literatur als Ursprumg des öffentlichen Gerichtes und in der Bürgschaft die ideale Welt, in der die Werte der Französischen Revolution, besonders Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, zur Verwirklichung kommen.