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Walter Benjamins Essay “Der Surrealismus - Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz”(1929) gilt als eine seiner wichtigsten Schriften, in der 냐sich seine Wendung zur marxistischen Literaturtheorie ankündigt. Zusammen mit Dadaismus und Futurismus gehört der Surrealismus bekanntlich zur Avantgarde, die sich durch die Manifestation der Anti-Kunst von der bürgerlichen Tradition der Kunst verabschieden will. Wie Brechts positive Rezeption des Expressionismus versucht Benjamin im Essay, surrealistische Kunst und marxistische Politik miteinander zu verbinden. Durch die positive Aneignung des Surrealismus unterscheidet Benjamin sich von anderen zeitgenössischen Marxisten, denen die avantgardistische Kunst spielerisch, pervers, krankhaft etc. erscheint. Benjamin versucht, vielseitige Aspekte des Surrealismus zu analysieren. Dies zeigt sich in der rätselhaften Begriffskombination wie “profane Erleuchtung”, “dichterisches Leben”, “Bildraum/Leibraum”. Seine Analyse entfaltet sich interessanterweise zweigleisig. Einerseits orientiert sie sich an den grundsätzlichen Aspekten des Surrealismus, die vor allem nach einer Verbindung von Bewußtsein und Traum, Objekt und Zufall, Alltag und Mystik suchen. Durch die hermeneutische Arbeit am Surrealismus negiert Benjamin andererseits sowohl die Lebensordnung des Bürgertums als auch die damalige Situation der Marxisten, die seit dem Gotharer Programm(1875) der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei mit optimistischen Gefühlen für eine Entwicklung der Geschichte getränkt sind. Als Alternative hierzu rekurriert er auf Bakunin, den radikalsten Theoretiker der anarchistischen Bewegung. Diesen hält er für eine metaphorische Figur des surrealistischen Vorläufers, in der Kunst und Politik, Rausch und Revolution miteinander verbunden sein sollen was auch durch den Begriff “Bildraum/ Leibraum” suggeriert wird.


Walter Benjamins Essay “Der Surrealismus - Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz”(1929) gilt als eine seiner wichtigsten Schriften, in der 냐sich seine Wendung zur marxistischen Literaturtheorie ankündigt. Zusammen mit Dadaismus und Futurismus gehört der Surrealismus bekanntlich zur Avantgarde, die sich durch die Manifestation der Anti-Kunst von der bürgerlichen Tradition der Kunst verabschieden will. Wie Brechts positive Rezeption des Expressionismus versucht Benjamin im Essay, surrealistische Kunst und marxistische Politik miteinander zu verbinden. Durch die positive Aneignung des Surrealismus unterscheidet Benjamin sich von anderen zeitgenössischen Marxisten, denen die avantgardistische Kunst spielerisch, pervers, krankhaft etc. erscheint. Benjamin versucht, vielseitige Aspekte des Surrealismus zu analysieren. Dies zeigt sich in der rätselhaften Begriffskombination wie “profane Erleuchtung”, “dichterisches Leben”, “Bildraum/Leibraum”. Seine Analyse entfaltet sich interessanterweise zweigleisig. Einerseits orientiert sie sich an den grundsätzlichen Aspekten des Surrealismus, die vor allem nach einer Verbindung von Bewußtsein und Traum, Objekt und Zufall, Alltag und Mystik suchen. Durch die hermeneutische Arbeit am Surrealismus negiert Benjamin andererseits sowohl die Lebensordnung des Bürgertums als auch die damalige Situation der Marxisten, die seit dem Gotharer Programm(1875) der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei mit optimistischen Gefühlen für eine Entwicklung der Geschichte getränkt sind. Als Alternative hierzu rekurriert er auf Bakunin, den radikalsten Theoretiker der anarchistischen Bewegung. Diesen hält er für eine metaphorische Figur des surrealistischen Vorläufers, in der Kunst und Politik, Rausch und Revolution miteinander verbunden sein sollen was auch durch den Begriff “Bildraum/ Leibraum” suggeriert wird.