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Die Autoren des ‘Sturm und Drang’ wie Goethe u. a. gehören zu den Beobachtern einer fortschreitenden Kritik an der dogmatischen Tradition, die sich vor allem in der Abfolge von Wolffianismus beschreiben lässt. Goethes Urfaust verarbeitete nicht nur Protesthaltungen der jungen Generation, sondern zugleich die Aporie eines leidenschaftlich imaginierten, lebensweltlich aber nicht auszulebenden Glücksverlangens des absoluten Ichs, das Faust als ein Mensch von Genie verkörpert. Das Genie lässt sich für die Sturm-und-Drang-Autoren in keiner Weise durch Regeln erfassen. Es wird mit dem absoluten Ich gleichgesetzt, das seine Ichheit zur völligen individuellen Selbstverwirklichung auf das ganze Universum ausdehnen und sich seine eigene Welt schaffen will. Die vorliegende Arbeit befasst sich damit, aus der Perspektive der Liebe zwischen Faust und Gretchen zu betrachten, wie sich Fausts absolutes Ich verwandelt, um die Gedankenwelt des Sturm-und-Drang, die hinter der Idee des absoluten Ichs steckt, herauszustellen. Urfaust geht es um eine Tragik, die dadurch verursacht ist, dass Faust beabsichtigt, sich selbst zu etwas Absolutem zu machen. Und weil seine absolute Ichheit für Faust schlechthin alles bedeutet, bedeutet die Verlegung dieses Weges das Nichts. Dies hat zur Folge, dass Faust seine Geliebte Gretchen, die ihm am Anfang eine sehr sinnhaft geliebte Frau war und dann zum wahren Gegenstand seiner Liebe wurde, lieben, aber seine Liebe mit ihr in der Gesellschaft nicht realisieren konnte. Faust musste Gretchen verlassen, weil er sonst sein absolutes Ich relativieren würde. Es war nicht Goethes hauptsächliches Anliegen, einen Mann, der ein Eheversprechen bricht, als moralisch Schuldigen bloßzustellen und anzuklagen. In diesem Drama sollte eher der Konflikt zwischen dem Ideal einer freien Liebesentscheidung und den Zwängen der sozialen Norm im Zentrum stehen.


Die Autoren des ‘Sturm und Drang’ wie Goethe u. a. gehören zu den Beobachtern einer fortschreitenden Kritik an der dogmatischen Tradition, die sich vor allem in der Abfolge von Wolffianismus beschreiben lässt. Goethes Urfaust verarbeitete nicht nur Protesthaltungen der jungen Generation, sondern zugleich die Aporie eines leidenschaftlich imaginierten, lebensweltlich aber nicht auszulebenden Glücksverlangens des absoluten Ichs, das Faust als ein Mensch von Genie verkörpert. Das Genie lässt sich für die Sturm-und-Drang-Autoren in keiner Weise durch Regeln erfassen. Es wird mit dem absoluten Ich gleichgesetzt, das seine Ichheit zur völligen individuellen Selbstverwirklichung auf das ganze Universum ausdehnen und sich seine eigene Welt schaffen will. Die vorliegende Arbeit befasst sich damit, aus der Perspektive der Liebe zwischen Faust und Gretchen zu betrachten, wie sich Fausts absolutes Ich verwandelt, um die Gedankenwelt des Sturm-und-Drang, die hinter der Idee des absoluten Ichs steckt, herauszustellen. Urfaust geht es um eine Tragik, die dadurch verursacht ist, dass Faust beabsichtigt, sich selbst zu etwas Absolutem zu machen. Und weil seine absolute Ichheit für Faust schlechthin alles bedeutet, bedeutet die Verlegung dieses Weges das Nichts. Dies hat zur Folge, dass Faust seine Geliebte Gretchen, die ihm am Anfang eine sehr sinnhaft geliebte Frau war und dann zum wahren Gegenstand seiner Liebe wurde, lieben, aber seine Liebe mit ihr in der Gesellschaft nicht realisieren konnte. Faust musste Gretchen verlassen, weil er sonst sein absolutes Ich relativieren würde. Es war nicht Goethes hauptsächliches Anliegen, einen Mann, der ein Eheversprechen bricht, als moralisch Schuldigen bloßzustellen und anzuklagen. In diesem Drama sollte eher der Konflikt zwischen dem Ideal einer freien Liebesentscheidung und den Zwängen der sozialen Norm im Zentrum stehen.