초록 열기/닫기 버튼

Schillers Fortsetzungsroman Geisterseher ist sein meistgelesenes Werk. Dieser Erfolg des Fragmentes gründet sich auf die Popularität des Themas, das mit dem großen Interesse seiner Zeitgenossen an dem Mysteriösen und den Geheimbünden verbunden war. Die Hauptperson ist ein Prinz. Er ist der dritte Anwärter auf einen deutschen Fürstenthron. Er wird zum Opfer einer großangelegten Intrige, die ein gewisser Armenier, vermutlich ein Agent der Jesuiten, gegen ihn in Gang setzt. Das Endziel dieser Intrige ist es, den Prinzen völlig in die Gewalt der hinter dem Armenier stehenden katholischen Mächte zu bringen, so dass er sich mit verbrecherischen Mitteln auf den Thron erhebt. Um den Prinz ereignen sich verschiedene mysteriöse Vorgänge, die in einer als Trick entlarvten Geistererscheinung eines Sizilianers gipfeln. Auf dem Grund dieser Entlarvung überprüft der Prinz mit seinem vernünftigen Perspektiv mysthische Erscheinungen. Der Sizilianer entpuppt sich als Gehilfe des Armeniers. Der Prinz durchschaut den Mechanismus der gegen ihn gerichteten Machenschaften. Aus diesem Sieg über den Betrugsversuch folgert Zuversicht auf die Vernunft, mit der der Prinz von dem religiösen Schwärmer zum Skeptiker und zuletzt zum Freigeist wird. Sein Lebensstil, der aus Verzicht auf Dauer stammt, orientiert sich am Augenblick. Mit dem künstlichen Genuss wird er zum Schuldner, was in Folge zur seelischen Vereinsamung führt. Als Erlösungsmöglichkeit nähert sich ihm eine schöne Griechin, aber auch sie ist eine Abgesandte des Armeniers, um den Prinzen zum katholischen Glauben zu konvertieren. Seine Konversion ist die Vorstufe zur späten Usurpation. Der Geisterseher gehört über den Bereich der Trivialliteratur hinüber zu dem Sozial- und Zeitroman, weil sowohl politische Vorgänge wie auch weltanschauliche Strömungen der ausgehenden Aufklärung dargestellt werden. Schiller erweist sich nicht nur als Virtuose des Kriminalromans, sondern auch als Autor eines Politthrillers.