초록 열기/닫기 버튼

1) Diese Arbeit zielt darauf ab, A. Dürers「Der Zeichner des liegenden Weibes」(1538) auszulegen auf der Basis der von Th. W. Adorno in 『Dialektik der Aufklärung』vorgetragenen Hauptthesen. J. Habermas bezeichnet letzteres Werk Adornos als ein der ̀schwärzesten' Bücher, die jemals über die Geschichte der Menschheit, speziell über die unter dem Namen ‘Aufklärung’ bekannt gewordene Epoche der europäischen Neuzeit, geschrieben wurden. Den Angelpunkt, um den alle Reflexionen in der『Dialektik der Aufklärung』kreisen, könnte man an der Kategorie der ‘Herrschaft’ festmachen. Bestimmt und vorangetrieben wird die Geschichte der Menschheit laut Adorno von einer Dialektik der Herrschaft, die schon mit dem gattungsgeschichtlichen Unternehmen einer rationalen Beherrschung der Natur anhebt. Aus dem herrschaftlichen Verhältnis zur äußeren Natur folgt die repressive Struktur der Subjektivität und der menschlichen Gesellschaft. Bzw.: Die Herrschaft über die Natur war möglich immer schon, d.h. seit dem Beginn der Geschichte der Menschheit, im Rahmen einer von Herrschaft bestimmten menschlichen Subjektivität und Gesellschaft. 2) A. Dürer stellt ein Paradebeispiel unter den großen Künstler-Theoretikern seiner Epoche dar: Ein Künstler, der sich ebenso theoretisch wie praktisch um die Etablierung der Perspektive bemühte. Die Theorie der Perspektive, -in der eine symbolträchtige Form neuzeitlicher Erkenntnis zu fassen ist- stellt diejenige theoretische Bemühung dar, die in grundsätzlicher Abweichung von Kunst und Denken des Mittelalters völlig neue Verhältnisse zwischen Subjekt und Natur, zwischen dem Subjekt und dem Anderen sowie zwischen Subjekt und Selbst entworfen hat, nämlich die grundlegenden Prinzipien des aufklärerischen Denkens der Neuzeit. Dürers Bemühungen um die Theorie der Perspektive kristallisieren sich in seinem Buch『Underweysung der Messung』(1525). 3) Im Lauf der Entwicklung seiner Theorie der Perspektive schuf Dürer einige Bilder zur Illustration seiner Thesen. Zu ihnen gehört das Werk「Der Zeichner des liegenden Weibes」(1538). In diesem kleinen Werk verdichtet sich die ganze Problematik der Perspektive, d.i. der neuzeitlichen Aufklärung, am überzeugendsten.