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Die 68er Studentenbewegung war eine Inszenierung einer öffentlichen, jedoch ins Private hinein reichenden, manchmal etwas selbstgerechten Abrechnung gewesen, so stellte Jürgen Habermas fest, mit dem kollektiven Ausweichen vor der deutschen Verantwortung, der historischen Haftung für den Nationalsozialismus und dessen Greuel. Das Jahr 1968 markiert für den Politikwissenschaftler Claus Leggewie sogar “eine antifaschistische Neugründung der Bundesrepublik”, die 1945 versäumt worden war. Andererseits betonten Zeit- und Sozialhistoriker, dass es bereits vor 1968 zahlreiche Gelegenheiten gegeben habe, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. In der neueren Forschung wird den Akteuern vorgeworfen, den Holocaust mit ihrer Faschismuskritik politische instrumentalisiert zu haben, um das bestehende politische System zu delegitimieren. Die 68er Bewegung hat sicherlich viele Gesichter und deshalb gehen die Interpretationen immer noch weit aiseinander. Zu den besonders nachdrücklich wieder auf die Tagesordnung gesetzten Themen der 68er Studentenbewegung gehörte die verdrängte oder unzureichend bearbeitete NS-Vergangenheit. Durch die 68er Bewegung wurde die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zunehmend internalisiert und soziokulturell verankert. Insofern hat die Studentenbewegung hier die Diskussion und die Kritik forciert und - wenn auch teilweise mit problematischen Mitteln - intensiviert, sie kann jedoch nicht das Erstgeburtsrecht an dieser wichtigen Diskussion beanspruchen.


Die 68er Studentenbewegung war eine Inszenierung einer öffentlichen, jedoch ins Private hinein reichenden, manchmal etwas selbstgerechten Abrechnung gewesen, so stellte Jürgen Habermas fest, mit dem kollektiven Ausweichen vor der deutschen Verantwortung, der historischen Haftung für den Nationalsozialismus und dessen Greuel. Das Jahr 1968 markiert für den Politikwissenschaftler Claus Leggewie sogar “eine antifaschistische Neugründung der Bundesrepublik”, die 1945 versäumt worden war. Andererseits betonten Zeit- und Sozialhistoriker, dass es bereits vor 1968 zahlreiche Gelegenheiten gegeben habe, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. In der neueren Forschung wird den Akteuern vorgeworfen, den Holocaust mit ihrer Faschismuskritik politische instrumentalisiert zu haben, um das bestehende politische System zu delegitimieren. Die 68er Bewegung hat sicherlich viele Gesichter und deshalb gehen die Interpretationen immer noch weit aiseinander. Zu den besonders nachdrücklich wieder auf die Tagesordnung gesetzten Themen der 68er Studentenbewegung gehörte die verdrängte oder unzureichend bearbeitete NS-Vergangenheit. Durch die 68er Bewegung wurde die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit zunehmend internalisiert und soziokulturell verankert. Insofern hat die Studentenbewegung hier die Diskussion und die Kritik forciert und - wenn auch teilweise mit problematischen Mitteln - intensiviert, sie kann jedoch nicht das Erstgeburtsrecht an dieser wichtigen Diskussion beanspruchen.